Patrick Wissmann, Industriekaufmann, England (Scunthorpe)

Hi,

ich heiße Patrick und bin 21 Jahre alt. Zurzeit mache eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Mit dem Ave-Individuell Programm des Paul-Spiegel-Berufskollegs bin ich nach Scunthorpe, England gereist. Ich lebe in einem kleinen Bed&Breakfast in ScunthorpeMein zweiwöchiges Praktikum absolviere ich bei der Saarstahl UK Ltd., welches eine Vertriebsgesellschaft der Saarstahl AG ist. Die Saarstahl AG hat ihren Sitz in Deutschland und hat rund 7.000 Mitarbeiter. Mit den drei Produktionsstandorten in Deutschland und 13weiteren Tochtergesellschaften, die alle für die Produktion, Weiterverarbeitung und andere Dienstleistungen zuständig sind, zahlt sie zu den größten Stahlproduzenten Deutschlands. Vertriebsgesellschaften, sowie die in der ich eingesetzt bin, hat die Saarstahl AG in 12 weiteren Ländern rund um den Globus. Hauptsachlich stellt die Saarstahl AG Walzdraht,Barren und Stabstahl in den unterschiedlichsten Formen,  Abmessungen und Stahlsorten her.


 




Der Stahl der Saarstahl AG ist von sehr hoher Qualität, weswegen dieser sehr beliebt ist bei Kunden, deren Endprodukte sehr viel aushalten müssen oder strengen Qualitätskontrollen unterliegenDie drei größten Abnehmer des Stahls befinden sich in der Automobilindustrie, der Energieindustrie (z.B. Windräder oder Unterwasserbefestigungen für Bohrinseln) und derBauindustrie (z.B. Brückenbau). Saarstahl Stahl findet sich aber auch in den Verschlüssen von Champagnerflaschen, in Büro Klammern oder Matratzen wieder. 
Mein Arbeitstag beginnt um 09:00 und endet um 17:00. Die Saarstahl UK Ltd. hat insgesamt 3 Mitarbeiter, welche  für die Kunden in England zuständig sind. Weil einer der Kollegen in Urlaub ist kann ich seinen Arbeitsplatz nutzen und arbeite nun mit der Geschäftsführerin und einer weiteren Kollegin zusammen. Beide sind sehr hilfsbereit und motiviert mir alles zu zeigen, was für die Stahlindustrie und das Unternehmen wichtig ist.
In meiner ersten Woche habe ich das Unternehmen und die Produkte kennengelernt. Mit diesem Vorwissen habe ich die Importstatistiken von Stahl für die erste Hälfte von 2018 fürEngland erstellt und diese in verschiedenen Excel-Tabellen beigefugt. Hier konnte ich sie mit den Statistiken von 2017 vergleichen und habe die Ergebnisse danach in einer Powerpoint Präsentation zusammengefasst und Vermutungen aufgestellt, wie sich der Stahlmarkt in England 2018 verändern konnte. Außerdem hatte  ich eine Führung durch den nahegelegenen Hafen in Flixborough, um die Stahl-Produkte, die importiert werden, aus der Nahe zu sehen. Mir wurde auch das System von der Bestellung bis zur Ankunft beim Kunden gezeigt, von welchem ich verschiedene Schritte auch selbst durchführen konnte.
In meiner zweiten Woche hatte ich eine weitere Besichtigung des Hafens in Goole, welcher größer war als der Hafen in Flixborough. Weiterhin habe ich einige Schritte der Bestellkette selbst durchgeführt, wie etwa das Austragen des Lagerbestandes bei Lieferung an den Kunden. Außerdem habe ich eine Tabelle mit allen Wettbewerbern mit Ihren Produkten aufgestellt, um zu sehen mit welchen Firmen und Produkten die Saarstahl AG im Wettbewerb ist.
Am Donnerstag wurde mir eine Führung durch eine Firma für Luxusbetten namens Harrison Spinks ermöglicht. Harrison Spinks ist langjähriger Kunde der Saarstahl AG. Diese benutzen den Stahl um Federn herzustellen, die dann in verschiedenen Schichten in der Matratze gestapelt werden. Der Kunde kann sich seine Matratze individuell zusammenstellen indem er den gewünschten Härtegrad angibt und die Füllungen wählt. Die Füllungen können aus verschiedensten Wollarten, wie Kaschmir und anderen Tierhaaren bestehen, die sich der Kunde selbst zusammenstellt. Da die Matratzen zum Großteil handgemacht sind und nur Produktion nach Bestellung erfolgt, kann eine Matratze am Ende weit über 10.000 Pfund kosten.
Hatte insgesamt ne coole Zeit hier und einen guten Einblick in die englische Arbeitswelt, wobei ich sagen muss das Scunthorpe eher eine industrielastige Stadt mit wenigFreizeitmöglichkeiten ist und ich das nächstemal in eine größere und lebendigere Stadt gehen würde. 

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